Der Bitcoin hat sich am Mittwoch um 15.45 Uhr von den Tiefständen bei 56'500 Dollar gelöst und notiert bei 57'400 Dollar. Bitcoin verzeichnete ein Minus von elf Prozent in zwei Tagen.

Ein Grund für die Kursverluste ist das Unterschreiten von wichtigen technischen Niveaus. So wurde am Mittwochmorgen die 100-Tages-Durchschnittslinie nach unten durchbrochen, was unter anderem Stop-Loss-Verkäufe ausgelöst hatte. Bei einer Stop-Loss-Order wird ein Wertpapier verkauft, sobald es eine bestimmte Schwelle erreicht, die unter dem aktuellen Kurs liegt. Damit können Investoren bei einer Long-Position Gewinne absichern oder Verluste begrenzen. 

Zweitens zeigt eine Auswertung von Bloomberg-Daten eine Veränderung beim Investitionsverhalten der Institutionellen Grossinvestoren. Diese haben in den letzten drei Tagen markant weniger Bitcoins und Bitcoin-ETFs als in den Wochen zuvor gekauft. So konnte etwa der Bitcoin-ETF des Fonds-Anbieter BlackRock über mehrere Tage hinweg keine neuen Zuflüsse verzeichnen. Und auch in Hong Kong war die Nachfrage nach den neu zugelassenen Bitcoin-ETFs unter den Erwartungen.

Ebenso stehen makroökonomische Nachrichten im Rampenlicht. Es hat sich dabei bewahrheitet, dass Bitcoin mit anderen risikoempfindlichen Vermögenswerten wie dem Technologieindex Nasdaq 100 immer stärker korreliert und in ähnlicher Weise anfällig für die Zinsaussichten ist, die einen Einfluss auf die Risikobereitschaft der Anleger haben, schreiben die Experten von FxPro in einer Kundennotiz.

Der Status von Bitcoin als Risiko-Asset wurde in den letzten 24 Stunden des turbulenten Handels unterstrichen, erklärte Arthur Firstov, Chief Business Officer der Blockchain-Zahlungsgruppe Mercury gegenüber Barron's. "Da wir einen starken Preisverfall führender digitaler Token sehen, könnte der Kryptowährungsraum im Vorfeld der heutigen geldpolitischen Entscheidung der Fed sogar ein Indikator für die konventionellen Märkte sein.“

Das vorherrschende Narrativ an den amerikanischen Märkten bleibt die anhaltend hohe US-Inflation und Zinsen, die länger als gedacht auf hohem Niveau verharren. Sowohl die Fed-Entscheidung am Mittwochabend um 20 Uhr MEZ als auch die monatlichen Arbeitsmarktdaten am Freitag haben genug Potenzial, um den Abwärtstrend beim Bitcoin zu beschleunigen oder umzukehren, so FxPro weiter. Die Volatilität bleibt hoch. 

Thomas Daniel Marti
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