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Gut drei Wochen ist es her, dass Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär seine Geduld mit dem Swiss Market Index (SMI) verlor. Der viel beachtete Markttechnikexperte zog die Reissleine und ging von "Bullish" auf "Inline", nachdem das Börsenbarometer zuvor zum wiederholten Mal an der Widerstandszone zwischen 11'650 und 11'750 Punkten gescheitert war.

Nach dem steilen Anstieg der letzten Tage macht er diesen Schritt nun wieder rückgängig. In einem mir zugespielten Strategiepapier stuft er sowohl den SMI als auch den SMI Mid Cap Index (SMIM) in Erwartung neuer Rekordstände von "Inline" auf "Bullish" herauf.

Pocinci begründet seine wiedergewonnene Zuversicht damit, dass nicht eben wenige Marktakteure mit einem weiteren Scheitern des SMI an der besagten Widerstandszone rechnen – es wäre nämlich nicht das erste solche. Umso mehr sieht der Markttechnikexperte Raum für positive Überraschungen, zumal die beiden Schwergewichte Nestlé und Roche den kursseitigen Boden bald erreicht haben dürften. Pocinci selbst traut den Aktien mittelgrosser Unternehmen wie Sandoz, Galderma oder Sika allerdings ein deutlich grösseres Kurspotenzial zu.

Der Kurs der Sandoz-Aktien will nach oben (Quelle: www.cash.ch)

Er nimmt die drei Valoren gemeinsam mit Alcon, Geberit und Novartis in sein "Swiss Equities Portfolio" auf. Platz machen müssen hingegen jene von Swiss Re, Zurich Insurance, SGS, Richemont, Siegfried und Allreal.

Schon im Spätherbst 2023 stufte Pocinci den SMI innerhalb weniger Wochen erst von "Bullish" auf "Inline" und dann wieder auf "Bullish" herauf. Der Abstufung ging damals eine mehrwöchige Phase voraus, in welcher der Experte immer wieder mit einer solchen liebäugelte, sich aber nie wirklich dazu durchringen konnte.

Ich kommentierte dieses Hüst-und-Hott Mitte November mit folgenden Worten:

...und weiter...

Dennoch erfreut sich die wöchentlich erscheinende Publikation "Technical Investment Strategy" aus der Feder Pocincis und seines Mitautors Markus Wachter in hiesigen Börsenkreisen grosser Beliebtheit. Für mich lässt sich das gut nachvollziehen, zaubern die beiden Markttechnikexperten doch immer mal wieder beeindruckende Erkenntnisse aus dem Hut. Prädikat: Erleuchtend.

Kann der SMI an sein Rekordhoch anknüpfen? (Quelle: www.cash.ch)

Ich denke da etwa an die Erkenntnis, dass es eine Handvoll Aktien aus der Schweiz durchaus mit den "glorreichen Sieben" aus New York aufnehmen können. Berechnungen Pocincis zufolge liess sich der SMI mit Dividenden-Korrektur (SMIC) mit einem gleichgewichteten Korb bestehend aus den Valoren von ABB, Logitech, Novartis, Swiss Re, UBS und Zurich Insurance in den letzten zehn Jahren ziemlich deutlich schlagen. Während die sechs besagten Aktien seit Januar 2014 um 164 Prozent zulegen konnten, gewann der SMIC "bloss" 85 Prozent.

Fast die gesamte Differenz entstand übrigens in den vergangenen 12 Monaten. Damit stehen die "glorreichen Sechs" aus dem SMI den "glorreichen Sieben" aus New York in Nichts nach. Man merke: Es geht auch ohne die von der künstlichen Intelligenz ausgehende Anlegerfantasie. Und noch etwas weiteres haben die sechs SMI-Überflieger gemeinsam: Wie Pocinci schreibt, legen sie alle in Dollar Rechnung ab. Vermutlich ist das aber bloss ein Zufall...

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