Die Valoren von Addex verlieren 48,4 Prozent oder knapp die Hälfte an Wert und notieren bei 0,06 Franken. Seit Jahresbeginn sind die Valoren zuerst von 0,049 Franken auf 0,20 Franken am 10. April gestiegen, ehe es zur rasanten Talfahrt der letzten Tage kam. 

Das Biotech-Unternehmen Addex hat in einer Phase-II-Studie mit einem Hoffnungskandidaten die gesteckten Ziele nicht erreicht. Konkret geht es um den Produktkandidaten ADX71149 (JNJ-40411813), der bei Patienten mit Epilepsie eingesetzt wurde, die auf ihre derzeitige Standardbehandlung nur suboptimal ansprechen. In der Studie führte die zusätzliche Verabreichung des Kandidaten nicht dazu, die Häufigkeit der Anfälle im zuvor festgelegten Ausmass zu senken, teilte Addex am Montag mit. 

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit Janssen Pharmaceuticals durchgeführt. Für die Entwicklung von ADX-71149 hatte Addex Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu 109 Millionen Euro sowie auf gestaffelte Lizenzgebühren im niedrigen zweistelligen Bereich.

Dieses Projekt hatte aus Sicht der Zürcher Kantonalbank von allen Addex-Produkten den höchsten risiko-diskontierten Netto-Barwert von 61 Millionen Franken. ADX-71149 war das letzte aktive klinische Projekt von Addex. Mit Ausnahme von Dipraglurant befindet sich der Rest der Pipeline weiterhin in der Präklinik, und wir sehen keine aktuellen Projekte, die kurz- bis mittelfristig einen Mehrwert für das Unternehmen generieren würden.

Addex hat nun mit Dipraglurant noch ein Präparat in der klinischen Phase, mit dem das Unternehmen gerne eine Studie für die Erholung nach einem Schlaganfall durchführen möchte. Dies ist allerdings herausfordernd, da Dipraglurant nur eine regulatorische Exklusivität hat. Gemäss ZKB-Schätzung läuft diese bis 2034.

Durch den Verkauf von präklinischen Projekten an die neu gegründete Neurosterix konnte Addex vor kurzem mitteilen, dass das Unternehmen über genügend Barmittel verfügt, um den Betrieb über das Jahr 2026 hinaus fortzusetzen. Der ZKB-Analyst Edouard Riva erwartet hier, dass die liquiden Mittel bis zum zweiten Halbjahr 2025 reichen. Immerhin bleibt so Zeit, eine Partnerschaft für die verbleibenden Projekte zu finden. Die ZKB stuft Addex neu mit «Untergewichten» nach «Übergewichten» ein.

Thomas Daniel Marti
Thomas MartiMehr erfahren