Die Aktien von Nestlé verlieren 3,36 Prozent auf 90,82 Franken und bauen damit die vorbörslichen Verluste leicht aus. Der Swiss Market Index verliert 0,50 Prozent. 

Die Quartalszahlen von Nestlé haben auf der ganzen Linie enttäuscht. Der Nahrungsmittelkonzern hat im ersten Quartal weniger Umsatz erzielt als prognostiziert, und sowohl beim internen Wachstum als auch mit der Mengenentwicklung die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Währungsverluste fielen ebenfalls deutlicher als erwartet aus. 

Wie erwartet ist die Mengenentwicklung (RIG) negativ ausgefallen, aber noch stärker als befürchtet, schreibt Patrick Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar. Dafür gab sich Nestlé optimistisch für den weiteren Jahresverlauf mit einer Erholung im zweiten Quartal.

Investorenstimmung in 25 Jahren nie so schlecht

Der ZKB-Analyst betont, dass die Investorenstimmung gegenüber Nestlé in den vergangenen Monaten noch nie so schlecht seit mehr als 25 Jahren war. Deshalb könne es bei einem besseren Newsflow eine stärkere Kursgegenbewegung nach oben geben. Nestlé muss aber in den kommenden Quartalen klare Verbesserungen zeigen können. «Wir gehen davon aus, dass die Nestlé-Aktie sich kurzfristig in einem Kursband von 90 bis 95 Franken bewegen wird.» Den fairen Wert basierend auf dem diskontierten freien Cashflow liegt gemäss dem ZKB-Experten bei 121 Franken je Aktie und stuft die Aktie mit «Übergewichten» ein.

Der Nahrungsmittelkonzern bleibt für den Rest des Jahres optimistisch, bekräftigt seine Prognose und erwartet ab dem zweiten Quartal 2024 eine Erholung, die sich dann in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen dürfte, hält Analyst Pascal Boll von Stifel fest. Insbesondere bestätigte Nestlé für alle verbleibenden Quartale eine positive Real-Rig-Zahl für dieses Jahres. «Trotz der sichtbaren Zuversicht des Unternehmens bleiben wir zunächst lieber abseits und warten auf erste Ergebnisse.» Stifel stuft die Aktie mit Hold und einem Kursziel von 106 Franken ein. 

Verschiedene Analysten haben zudem Rating und Kursziele bestätigt: Bernstein bleibt bei «market perform» und einem Kursziel von 105 Franken, RBC Capital bei «sector perform» und 96 Franken. Morgan Stanley bleibt optimistisch eingestellt mit einem Kursziel von 110 Franken und bleibt bei «Overweight».

Am anderen Ende der Skala ist David Hines von Jefferies zu finden. Er hält am Rating «underperform» und bleibt bei einem Kursziel von 84.50 Franken. 

Thomas Daniel Marti
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